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1322. Juli 26. Münstirberg.

Fer. sec. p. s. Jac.

Hermann von Reychinbach zugleich mit seinem Sohne Konrad, dem Erbvogte von Münsterberg, bekundet, dass sie mit reifem Rathe ihrer Freunde den Hospitaliterbrüdern mit dem Stern vor der Stadt Münsterberg wöchentlich einen Scheffel Roggen auf ihrer Mühle genannt wysenmul mit der Bedingung geschenkt haben, dass die Brüder, so lange die Mühle durch irgend ein Ereigniss z. B. Brand ausser Betrieb gesetzt ist, diesen Scheffel entbehren müssen. Ferner schenken sie einen Garten gegenüber dem Hospital, wo ihr altes Allod ausgesetzt gewesen war, frei von jedem Dienst. Dafür haben die gen. Brüder ihnen und ihren Erben für immer ihre Mühle hocrmul genannt und den Acker hinter dieser Mühle aufgelassen.

Z.: Herr Hermann von Peczow Pfarrer von Münsterberg, Johann Stadtschreiber daselbst, Jacob Groloch, Herbord Untervogt und die Münsterberger Bürger Peter von Cuncindorf (Kunzendorf, Kr. Münsterberg), Hermann Cyrhelch.


Or. im Breslauer Staatsarchiv Breslau Mathiasstift 75 mit drei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln, von denen das erste (das des Hermann) verloren gegangen ist. Das zweite ist das kleine Siegel der Stadt Münsterberg beschrieben bei Saurma, schles. Städtewappenbuch S. 202; das dritte und zwar in rothem Wachs ist das des Konrad, um einen Mühlstein drei Mühleisen mit der Umschrift S. CONRADI DE RICHENBA †.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.